domenica 10 gennaio 2016

Anschlag in Hurghada: Racheakt von ehemaligen Angestellten?

Der Hintergrund des Angriffs auf ein Hotel im ägyptischen Hurghada könnte ein Racheakt zweier ehemaliger Angestellter gewesen 


Das berichten ägyptische Websites unter Berufung auf Augenzeugenberichte. Laut den Berichten könnte es sich bei den beiden Attentätern - einer wurde von der Polizei am Tatort erschossen, ein weiterer schwer verletzt - um ehemalige Mitarbeiter des Hotels Bella Vista in Hurghada handeln. "Ob es da um nicht ausgezahlte Gehälter ging, bleibt Spekulation", heißt es in einem Blog. Zudem kursierten Gerüchte, dass die zwei jungen Ägypter sich um eine Frau gestritten haben und diese Auseinandersetzung außer Kontrolle geraten sei.

Regierung will Schutz erhöhen

Die Regierung will nun den Schutz der Touristen erhöhen. In den kommenden Tagen würden neue Sicherheitsmaßnahmen bekanntgegeben, kündigte Tourismusminister Hicham Zazou an. Der bei dem Angriff verletzte Schwede konnte nach Angaben von Ärzten in der Nacht zum Sonntag das Krankenhaus verlassen.
Zwei junge Ägypter waren am Freitag mit Messern und einer Pistolenattrappe in das Restaurant des Hotels Bella Vista gestürmt und hatten einen 27-jährigen Schweden und zwei 72-jährige Österreicher - ein Ehepaar - leicht verletzt. Einer der Angreifer wurde von Sicherheitskräften erschossen, der zweite schwer verletzt.

Frau konnte Spital verlassen

Die Österreicherin erlitt bei dem Angriff eine Schnittwunde am Rücken, ihr Mann wurde ebenfalls leicht verletzt und konnte bereits am Freitagabend wieder aus der ärztlichen Behandlung entlassen werden, wie das Außenministerium mitteilte. Am Sonntag könnte auch die Frau das Krankenhaus verlassen, sagte Spitalsdirektor Reda al-Naggar. Das Paar will seinen Urlaub in Hurghada fortsetzen.
Nach Darstellung eines Restaurantmitarbeiters trug ein Angreifer ein schwarzes Tuch, das der Flagge der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ähnelte, und rief: "Es gibt nur einen Gott." Tourismusminister Zazou sagte hingegen am Samstagabend vor Journalisten, die "amateurhaften" Angreifer gehörten offenbar keiner Organisation an, sondern hätten auf eigene Faust gehandelt.

Sicherheitsstufe angehoben

Das Außenministerium in Wien setzte nach dem Anschlag die Sicherheitsstufe hinauf. In ganz Ägypten, auch in den Badeorten Sharm el-Sheikh, Hurghada und Marsa Alam, bestehe ein "sehr reales erhöhtes Sicherheitsrisiko von terroristischen und anderen Angriffen", hieß es auf der Webseite des Außenamtes. Hurghada ist in den Wintermonaten ein beliebtes Reiseziel. Bisher wurde der Badeort am Roten Meer von der Gewalt in Ägypten verschont. Am Sonntag waren in der Stadt mehrere Patrouillen unterwegs, wie ein AFP-Reporter beobachtete.
Der Hotel-Angriff ist ein weiterer Schlag für die gebeutelte Tourismus-Industrie Ägyptens, eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Die Reisebuchungen gingen seit dem Absturz einer russische Passagiermaschine am 31. Oktober deutlich zurück, die vom Badeort Sharm el-Sheikh gestartet war. Die IS-Miliz bekannte sich dazu, das Flugzeug mit 224 Menschen an Bord zum Absturz gebracht zu haben.

Anschlag in Kairo geht auf IS-Konto

Die Jihadisten bekannten sich am Freitag auch zu einem glimpflich verlaufenen Angriff am Vortag in Kairo: Jugendliche hatten Steine und Feuerwerkskörper auf einen Bus geworfen, der vor einem Hotel für 40 Israelis bereit stand. Einer der Angreifer schoss mit Schrot auf Polizisten. Verletzt wurde niemand.
Das verletzte österreichische Ehepaar - die Frau erlitt Schnittwunden am Rücken, der Mann wurde ebenfalls leicht verletzt - will indes seinen Urlaub in Hurghada fortsetzen, wie die Frau in einem Interview für die ZiB1 des ORF-Fernsehens am Samstagabend erklärte. Sie betonte, dass der Angriff "recht dilettantisch" gewesen sei.

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